Die Landwirtschaft produziert die notwendigen Ressourcen, um uns alle mit sicheren und ausreichenden Lebensmitteln zu versorgen. Die Bedeutung und das Tempo der ökonomischen und ökologischen Veränderungen und Bedrohungen, wie Klimawandel, Wasserknappheit und Bodendegradation, erfordern jedoch neue Ansätze zur effizienten Unterstützung von Entscheidungsträgern im Agrarsektor.


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Die Landwirtschaft zählt zu den Hauptemittenten von Treibhausgasen (17-32%). Ein wesentlicher Grund dafür liegt im umfangreichen Einsatz von synthetischen Düngemitteln, die fast 70% der weltweiten N2O-Emissionen (~ 300 CO2-Äquivalente) ausmachen. Jüngste Studien prognostizieren einen weiteren Anstieg, bedingt durch den Einsatz synthetischer Düngemittel, um 35-60% bis zum Jahr 2030. Das höhere Niveau an CO2 in der Atmosphäre führt grundsätzlich zu einer Steigerung der Photosynthese und somit zu einem besseren Wachstum der Pflanze. Der Nachteil dieses Effekts ist die verstärkte Einlagerung von Kohlenhydraten auf Kosten von Mineralnährstoffen. Die Überdüngung landwirtschaftlicher Böden führt zu einer erheblichen Belastung von Grund- und Oberflächengewässern sowie Versauerung des Bodens. Von ebenso großer Bedeutung sind die wirtschaftlichen Verluste durch Kosten für verloren gegangene Düngemittel. Neben der Überdüngung leisten überschüssige Pestizide einen wesentlichen Beitrag zur Wasserverschmutzung. Als Resultat weisen viele Oberflächengewässer ein alarmierendes Niveau von Pestizidrückständen auf. Die Landwirtschaft verwendet etwa 70% der auf dem Planeten zugänglichen Süßwasserressourcen. Obwohl der Anteil der bewässerten Landwirtschaft in Mittel-Europa derzeit relativ gering ist, erwarten Experten, dass aufgrund des Klimawandels der Bedarf an Bewässerung in einigen Regionen Europas stark ansteigen wird. Einen weiteren limitierenden Faktor stellt die Verwendung von Phosphatgestein dar, eine endliche nicht erneuerbare Ressource, die wahrscheinlich innerhalb eines Jahrhunderts erschöpft sein wird. Das gestiegene Tempo des Klimawandels hat außerdem Auswirkungen auf die Häufigkeit und Intensität von Unwettern. Die Landwirtschaft ist davon in besonderem Maße betroffen. Nachgelagerte Unternehmen und Konsumenten bekommen die Auswirkungen von Versorgungsstörungen über volatile Marktpreise zu spüren.

Die Spekulation auf landwirtschaftliche Produkte mit hoher Volatilität verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Zusätzlich Einflussfaktoren sind die politischen Forderungen zur Reduktion von CO2 Emissionen, die EU-Auflagen durch Cross Compliance sowie der Wunsch der Konsumenten und des Handels nach einer durchgängigen Nachvollziehbarkeit der Herkunft und einer Offenlegung des Fußabdrucks (CO2, Wasser, Nitrat) von Produkten. Für die betroffenen Produzenten hat die Summe an Vorschriften ein Ausmaß erreicht, das sich ohne softwaretechnische Unterstützung kaum mehr nachvollziehen und koordinieren lässt.